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Deutsche Jugendmeisterschaften 2018

Deutsche Jugendmeisterschaften 2018

Wie jedes Jahr fanden auch dieses Jahr vom 21. bis zum 24. Juni die Deutschen Jugendmeisterschaften in Köln statt. Dieses Mal wurde der Ruder-Klub „Normannia“ von fünf Sportlern und Trainer Ulli Kuhls repräsentiert, welche teilweise mit Sportlern aus anderen Vereinen eine Renngemeinschaft bildeten. So kam es, dass wir als Zusammenschluss von drei Vereinen, nämlich aus Lehrte/Sehnde, Hildesheim (welche von Hartmut Reinke begleitet wurden) und unserer Wenigkeit, freundschaftlich die Meisterschaften verbrachten.

In der Altersklasse U19 starteten Maja Rahf im leichten Einer und im schweren Doppelvierer mit Sportlerinnen aus Lehrte/Sehnde und Hildesheim, Adrian Mengedoht im leichten Einer und Felix Heinrich im schweren Riemenzweier seinem Partner aus Lüneburg. Gleichzeitig stellte Moritz Schüller sein Können im schweren Einer in der Altersklasse U17 unter Beweis und Lucas Müller startete im Bereich der U23 im Doppelzweier zusammen mit einem Hannoveraner.

Die Deutschen Jugendmeisterschaften beginnen offiziell am Donnerstag mit den Vorläufen, für die Vereine geht es allerdings schon am Mittwoch los. Denn dieses Jahr war die Anreise lang und eine Trainingseinheit auf der Regattastrecke von den Sportlern dringend erwünscht!

Deshalb fuhren wir gleich morgens los, nachdem endlich alle Sportler eingetroffen waren.

Nach fünf Stunden Fahrt und einer Pinkelpause kamen wir am Fühlinger See an und nutzen die Zeit, in der wir auf unsere Kollegen aus den anderen Vereinen warten mussten (sofern sie noch nicht eingetroffen waren), um die Boote aufzuriggern und schon mal die ersten Runden auf der Regattastrecke zu drehen.

Abends fuhren wir gemeinschaftlich in unser Hotel, wo wir die nächsten Tage in unserer freien Zeit verbringen würden. In direkter Umgebung zum Hotel fand sich alles, was ein ausgehungertes Sportlerherz sich erträumen kann: viele Restaurants und ein Supermarkt! Damit war auch für das leibliche Wohl gesorgt! Nach dem Abendessen vergnügten wir Sportler uns individuell. Für einige begann der erste Regattatag erst zur Mittagszeit, andere mussten schon morgens auf der Regattastrecke sein. Für die Trainer bedeutete das viel hin und her fahren, weil die Sportler, die erst um zwölf Uhr ihr Rennen haben natürlich nicht schon um sieben an der Regattastrecke stehen möchten.

Der Donnerstag begann für uns alle erstmal mit einem lockeren Training. Jeder drehte ein paar Runden auf dem Aufwärmzirkel neben der Strecke. Sei es einfach um des Ruderns Willen oder um abzuschwitzen, wenn die Leichtgewichte dann doch nicht so leicht waren, wie sie eigentlich sein sollten. Besonders Addi (Adrian Mengedoht) kann davon ein Lied singen 😛

Anschließend eröffnete Lucas die Rennen der Normannen mit seinem Zweierpartner Till Biermann aus Hannover. Die beidem fuhren ein sehr souveränes Rennen und erreichten einen deutlichen zweiten Platz in ihrem Vorlauf. Leider reichte der nicht für einen direkten Einzug ins Finale, weshalb die beiden es dann doch noch am Freitag im Hoffnungslauf versuchen mussten.

Moritz war als Zweiter dran und war dieses Jahr das Küken unter uns, da er der Jüngste mit seinen sechzehn Jahren war. Auch Moritz musste mit seinem eindeutigen vierten Platz im Vorlauf auf den Hoffnungslauf am nächsten Tag bauen.

Nach Moritz ging es erst am Nachmittag mit Felix und seinem Zweier ohne Steuermann weiter. Er erruderte mit seinem Partner Hanno von Stern aus Lüneburg einen wirklich sehr schönen zweiten Platz. Auf diese Weise qualifizierten sie sich direkt für das Halbfinale.

Mit dem Majas Rennen im Einer wurde es besonders spannend, da sie mit ihrer Gegnerin einen erbitterten Kampf um den zweiten und dritten Platz führte, den sie jedoch für sich entscheiden konnte. Aber auch dieser zweite Platz reichte nicht für einen direkten Einzug in das Halbfinale und auch hier hingen nun die Hoffnungen buchstäblich am Hoffnungslauf.

In Adrians Rennen ging ebenfalls bei allen nochmal der Puls in die Höhe, da er stets gleichauf mit seinem Gegner war. Es wurde ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei und drei. Letztendlich gewann der Ruderer aus dem anderen Verein mit ein paar Zehntelsekunden.

Leider hat es dadurch auch für Adrian nicht für das Halbfinale gereicht, weshalb auch er auf den Hoffnungslauf setzten musste.

Nach diesem letzten Rennen zog es alle Richtung Hotel, um zu duschen und vor allem, um endlich etwas zu essen. Auch wenn die Leichtgewichte immer auf ihr Essen achten müssen, um ihr Gewicht genau zu kontrollieren, konnte sie niemand daran hindern eine ordentliche Portion zu essen.

Nur auf eine Jumbopizza mussten sie leider verzichten. Das wäre allerdings auch zu viel des Guten gewesen.

Der Freitag kann allgemein als sehr erfolgreich bezeichnet werden: Alle Sportler haben in ihren Hoffnungsläufen die notwendigen Platzierungen für die Starterlaubnis im Halbfinale erreicht. Allein das ist schon einen großen Applaus wert!!

Das erste Rennen an diesem Morgen war Lucas‘ Hoffnungslauf. Den beendeten er und Till nach einem sauberen Rennen mit dem vierten Platz. Das reichte auch für einen Startplatz am Samstag im Finale aus. Ein Halbfinale gab es in Lucas Altersklasse nämlich nicht.

Moritz musste es unbedingt sehr spannend machen: Er kämpfte um Platz eins oder zwei. Auch hier entschied sich das Rennen mit nur etwa einer Sekunde leider für den anderen.

Bei Maja war das Rennen ähnlich spannend. Auch sie führte ein ziemlich enges Rennen um die ersten zwei Plätze, während sie sich in der Mittelstrecke überholen ließ, holte sie den Abstand im Endspurt zum einen wieder auf und zum anderen überholte sie Ihre Gegnerin und errang den ersten Platz!

Auch Adrian konnte im Hoffnunglauf nach einem tollen Rennen den ersten Platz für sich beanspruchen!

Abends wurde dann wieder bei unserem am Vortag auserkorenen italienischen Stammimbiss gegessen, bei welchem Addi seine Portion Nudeln ohne Soße genoss und er Moritz beim Essen seiner Jumbopizza zugucken durfte.

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass es nicht einfach ist sich als Leichtgewicht ein Zimmer mit einem Schwergewicht zu teilen. Die sind immer nur am essen! Maja teilte mit Lara Klopp aus Sehnde nämlich das gleiche Schicksal wie Addi mit Moritz.

Mit dem Beginn des Samstags folgte auch das erste „unserer Finals“ mit Lucas Müller, da die Ruderer der Altersklasse U23 ihre Endläufe immer einen Tag früher haben.

Sein Rennen war äußerst souverän und sauber. Till und er harmonierten sehr gut und erruderten sich dadurch den sechsten Platz im A-Finale.

Für alle jüngeren Sportler musste heute um einen Startplatz in den beiden Finals im Halbfinale gekämpft werden. Natürlich wollte jeder ins A-Finale.

Felix machte als erster „Nägel mit Köpfen“ und erruderte sich mit seinem dritten Platz im Halbfinale das Recht auf den Start im A-Finale.

Moritz ruderte ein technisch wirklich sehr schönes Rennen und konnte hinterher stolz von sich behaupten im B-Finale antreten zu dürfen.

Maja machte es in ihrem Einer genauso.

Richtig spannend wurde es wieder bei Adrian, der wirklich bis zum Schluss kämpfte und dann um wenige Hunderstel Sekunden das A-Finale verpasste aber wie Moritz und Maja trotzdem den Einstieg in das zweite Finale geschafft hatte. Ärgern darf man sich bei einem so knappen Ergebnis natürlich trotzdem.

Am Abend hatte nun auch Majas ungesteuerter Vierer mit Lara Klopp und Ronja Kampmann aus Lehrte/Sehnde und Jasmin Otto aus Hildesheim seinen ersten Auftritt. Da ihr Rennen nur zur Bahnverteilung ausgetragen wurde, hatten sie den Einzug ins A-Finale bereits sicher.

Den restlichen Abend über genossen wir zusammen den letzten Abend auf den Meisterschaften. Viele der Ruderer trafen sich, um gemeinsam die letzten Süßigkeiten aufzuessen, gemeinsam zu entspannen und vielleicht einen Film zu gucken.

Denn auch das ist mal wichtig zu sagen: Die Deutschen Meisterschaften sind nicht nur Sport und Leistung, sondern hat auch sehr viel mit Zusammenhalt, Teams, Freundschaft und Gemeinschaft zu tun! Und dementsprechend freundschaftlich und gemeinschaftlich wird die freie Zeit verbracht. Zum Beispiel fanden sich einige der Sportler mit Hartmut Reinke zusammen, um neben der vielen Zeit auf dm Regattaplatz mal wieder etwas „Zivilisation“ zu erleben und ein wenig Sightseeing in Köln zu machen.

Der Sonntag war dann natürlich der Tag aller Tage mit den Finals der Altersklassen U17 und U19: Ulli konnte mit Stolz behaupten, dass alle seine Sportler die Finals erreicht hatten. Natürlich wollte er nun sehen, wie sie abschnitten.

Moritz machte es schon etwas spannender. Er kämpfte um Platz fünf und sechs und erreichte dann tatsächlich mit etwa einer Sekunde Vorsprung den fünften Platz im B-Finale und somit den elften Platz insgesamt.

Felix überzeugte mit seinen uns schon längst bekannten Qualitäten und erreichte im A-Finale den fünften Platz.

Adrian ließ in seinem Rennen seiner Wut vom Vortag über das knapp verpasste A-Finale freien Lauf. Auf diese Weise gewann er nicht nur das B-Finale mit zwei Längen Vorsprung, sondern ruderte schneller als der im A-Finale gekürte Deutsche-Vizemeister. Leider wird jedoch nicht nach Zeiten gekürt, sondern nach den Finals.

Die Laune war dementsprechend.

Maja sollte sich in ihrem Einer aufgrund des Viererfinales nicht zu sehr verausgaben. Aufgrund des Doppelstarts hatte sie bereits am Vortag mehr Rennen absolviert als die Anderen, was man deutlich spürte.

Ihr Rennen war ein technisch und taktisch sehr Sauberes und wurde mit einem vierten Platz und somit einem zehnten Platz über beide Läufe gesehen beendet.

Der Mädelsvierer beendete mit seinem Start die diesjährigen Deutschen Meisterschaften für den Ruder-Klub „Normannia“, indem sie im A-Finale den fünften Platz erruderten.

Nach Vier Tagen Sport, Leistung, Spaß und Gemeinschaft waren alle Teilnehmer entsprechend müde und erschöpft. Das nächste Ziel stand allen deutlich ins Gesicht geschrieben: Nach Hause ins heimische Bett!

Man beeilte sich die Boote zu putzen und den Hänger zu beladen. Dann verabschiedete man sich von den befreundeten Vereinen und fuhr los. Während wir auf der Hinfahrt noch freudig erregt waren, waren wir jetzt müde und zufrieden mit dem erfolgreichen Abschluss der Regatta. Schließlich hatte jeder die Finals erreicht und das war viel wert.

An dieser Stelle wollen wir uns bei unserem Trainer Ulli ausdrücklich bedanken, dass er uns diese erfolgreiche Teilnahme durch sein Training möglich gemacht hat und seine Freizeit für uns Jungendliche opfert, die zum einen manchmal nicht ganz dicht und zum anderen verrückt nach rudern sind.

Danke, Ulli!!

Ein Bericht von Maja Rahf

Fotos: Ralf Heinrich